Am Mittwochabend tagte der Bauausschuss der Stadt Lübben mit einer gut gefüllten Tagesordnung und einer spannenden Mischung aus konkreten Projekten und langfristigen Planungen.
Barrierefreies Altstadtpflaster: Historisch und modern zugleich
Die Firma Feind stellte ein innovatives Verfahren zur Barrierefreiheit im Altstadtkern vor: Dabei wird vorhandenes Kopfsteinpflaster abgeschliffen, um Unebenheiten zu minimieren – das Ganze denkmalverträglich und bereits zwischen NP-Markt und Spreeblick in der Erprobung. Diese Technik, aus dem Autobahnbau bekannt, soll künftig für bessere Begehbarkeit sorgen, ohne Straßen komplett erneuern zu müssen.
Parken: Stellplatzsatzung und Ablöse einstimmig beschlossen
Einstimmig wurde die neue Stellplatzsatzung samt Ablöseregelung von einem Stadtverordneten eingebracht und vom Ausschuss mitgetragen. Sie schafft klare Regeln für Bauherren und hilft, moderne Mobilitätsbedarfe besser zu berücksichtigen.
Erschließungsbeiträge: Mehrheit lehnt Antrag ab
Die Fraktion „Pro Lübben“ beantragte eine Änderung der Erschließungsbeitragssatzung: Künftig solle die Stadt 50 % der beitragsfähigen Kosten neuer Erschließungen übernehmen. CDU, SPD und weitere Fraktionen lehnten dies angesichts der angespannten Haushaltslage ab. Ein solcher Schritt würde laut Verwaltung Mehrkosten von rund 8,4 Mio. Euro bedeuten – Mittel, die der Stadt schlicht fehlen. Der Antrag fand nur bei „Pro Lübben“ Zustimmung.
Winterdienst: Bilanz des milden Winters
Herr Stolpe, Leiter des Baubetriebshofs, stellte die Auswertung der Wintersaison 2024/2025 vor. Geringe Schneefälle bedeuteten überschaubare Kosten. Vorgestellt wurden zudem Materialeinsatz, Personalkosten und erbrachte Leistungen.
Brücken und Stadtentwicklung: Ein Blick in die Zukunft
Im Sachstandsbericht der Verwaltung wurde deutlich: Lübben hat 44 Brücken, von denen acht in keinem guten Zustand sind. Eine detaillierte Maßnahmenliste mit Kosten wird im Herbst erwartet. Aktuell läuft bereits der Abriss der SpreeLagunen-Brücke, ab dem 25. August wird die Durchfahrt über die Berste zeitweise gesperrt sein. Zudem läuft die Fortschreibung des integrierten Stadtentwicklungskonzepts (INSEK), um Förderkulissen auch über 2030 hinaus zu sichern.
Sportstättenentwicklung: Bedarf wächst – vor allem im Winter
Ein vorgestelltes Konzept zeigt: Der Bedarf an Sportstätten, insbesondere Hallenplätzen, übersteigt das aktuelle Angebot deutlich. Handlungsempfehlungen reichen von größeren Hallen über mehr Leichtathletikanlagen bis hin zur besseren Auslastung bestehender Kapazitäten. Der Ausschuss wird sich in künftigen Sitzungen unter anderem auch mit Investitionen in Kunstrasenplätze beschäftigen.
Fazit:
Die Sitzung zeigte einmal mehr, dass Lübben sich weiterentwickeln will – mit Augenmaß, aber auch dem klaren Blick für notwendige Investitionen in Infrastruktur und Lebensqualität.